Das Metall Zinn, lateinisch Stannum (Sn) genannt, ist ein leicht schmelzbares und durch Zinngiesser & Zinnschmiede gut zu verarbeitendes Werkmetall.

Zinn wurde schon seit alten Zeiten verarbeitet. Seit dem 14. Jahrhundert waren Stadtmarken & Meistermarken der Zinngiesser zur Kennzeichnung üblich. Zinnarbeiten haben  sich in grösserer Zahl seit dem 13. Jahrhundert erhalten, da sich nach der Erschließung der Zinngruben des Erzgebirges der Zinnguss besonders in Sachsen & Böhmen etablierte. Frühe Stücke waren Pilgerzeichen, Reliquienkästchen, Ampullen & Hostienbehäter.

Erstmals um das Jahr 1250 wurde das erste Regelwerk zur Herstellung von Zinn in Frankreich gefunden. Maßgeblich aber war August der Starke, welcher 1708 eine Verordnung erließ, wie mit dem Werkstoff Zinn umzugehen sei. Diese hat bis heute Bestand.

Einen Höhepunkt erlangte der Zinnguss im 15. & 16. Jahrhundert. Zinngerät wurde in Zunftstuben verwendet für Becher, Deckelhumpen & Prunkkannen. Insbesonders altes Zunftzinn steht heute immer noch hoch im Kurs.

Dem Prunkbedürfniss der Renaissance entsprach das Edelzinn, welches wie Silberarbeiten plastisch verziert & auch vergoldet als Tafeldekoration diente.

Auch kirchliche Gerätschaften wurden in der verarmten Zeit nach dem 30 jährigen Krieg aus Zinn gefertigt, im Barock sogar fürstliche Prunksarkophage. Im Rokoko wurden Zinngerätschaften dann allmählich durch Porzellan, Fayence & Steingut verdrängt.

In ländlichen Regionen von Westfalen, Sachsen & ganz Norddeutschland gab es aber immer noch eine hohe Wertschätzung der Zinngiesser und ihrer Werkstücke.

Wir haben besonders Interesse an altem Zinn aus den Städten Bielefeld,  Herford, Gütersloh, Detmold, Höxter, Warburg, Pyrmont, Waldeck, Salzuflen, Bünde, Enger, Spenge, Halle, Werther, Hamm, Hameln, Bückeburg, Paderborn, Lemgo, Minden, Osnabrück, Münster, Soest, Lippstadt, Warendorf, Beckum, Ahlen, Geseke, Salzkotten, Anröchte, Dortmund, Hagen, Lüdenscheid, Arnsberg, Warstein, Marsberg, Brilon, Menden und aus ganz Westfalen, Ostwestfalen & Niedersachsen.

Die Marken der deutschen Zinngiessereien sind in den Büchern von Hintze 'Die deutschen Zinngiesser und ihre Marken' und in den Werken von Pieper-Lippe / Husmann 'Zinn in Westfalen' aufgeführt. Weitergehend sind die Bücher von Nadolski, Mory & Haedeke sehr zu empfehlen.

Aufgrund unserer umfangreichen Literatur können wir die Zinngiesser & Herstellungsorte recht genau bestimmen.

Zunftzinn, Zunfthumpen, Zunftbecher, Zunftteller, Zunftplatten, Zunftkästen, Zunftladen, Zinnhumpen, Zinnkannen, Zinnkrüge,  Hansekannen, Stitzen, Rörken, Dröppelminnas, Paderborner & Münsterländer Zinnkessel, Schleifkannen, sakrales Zinn, altes Zinn der Hansestädte, Silberzinn, versilbertes Zinn, vergoldetes Zinn, Relief-Teller, Reliefplatten, gravierte Zinngeräte, geätzte Zinnobjekte, Humpen & Krüge mit Zinndeckel sowie antikes Zinn generell des 13. bis 18. Jahrhunderts.

Aber auch Zinnarbeiten des 19. & 20. Jahrhunderts können von Interesse und Wert sein.

Dies gilt insbesonders für Zinnobjekte der Hersteller WMF, Orivit, Kayser, Hueck, Gerhardi, Osiris, Urania, Raichle Meersburg & Buchrucker.

Gerade Zinn-Objekte bekannter Künstler & Entwerfer wie Albinmüller, Behrens, Gradl, Adler, Leven, Raichle, Buchrucker, des Bauhaus, Deutsche Werkstätten & Burg Giebichenstein stehen in hoher Sammlergunst.

Folgende Marken & Bezeichnungen kommen auf alten Zinngeräten vor:

Reinzinn / Blockzinn / Engelszinn / London Zinn / Rein Zinn / Reines Zinn / Londoner Zinn / Handarbeit / Zinn geschmiedet / Handgeschmiedet / Block Tin / Blockzin / Hartzin / Englisch Block Zinn / Feinzinn / London / Composition / Englistin / Engliszin / Fin Engels Block Zin / Tiermotive / Laurentiuskopf / Engelsmarken und diverse andere Stadtmarken, Meistermarken, Rosenmarken & Kronenmarken.

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